Bionicle Wiki
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Empire of the Skrall ist ein Story-Serial von bioniclestory.com, das seit Mitte Januar 2009 über die Skrall, Tuma und die anderen aus dem Stein-Stamm berichtet.

Kapitel 1

Tuma schreckte aus dem Schlaf hoch. Der Schlaf war ihm willkommen gewesen, aber die Träume, die er gebracht hatte, hatten nicht dazu beigetragen, seinen Geist zu besänftigen. Jetzt setzte er sich in seiner abgedunkelten Kammer auf und starrte aus dem Fenster auf den sternenübersäten Himmel von Bara Magna hinaus.

Tiefgründige Gedanken, Zweifel oder Reflektion waren nie sein Ding gewesen. Seine Klasse innerhalb der Skrall Gesellschaft – diejenigen, die von Natur aus dazu gedacht waren, Anführer und die Wildesten der Krieger zu sein – legten keinen großen Wert darauf, in sich zu gehen oder zurückzuschauen. Das Leben war einfach: vorwärtsgehen, erobern, das Genommene sichern und dann weitergehen. Genau das hatte die Skrall zu so gefürchteten Kriegern in dem großen Krieg gemacht und ihnen geholfen, nach der Spaltung als Stamm zu überleben.

Abgeschnitten von ihrem Heimatland nach jener globalen Katastrophe, waren die Skrall fest entschlossen, die Landstriche zu zähmen, in denen sie sich wiederfanden – das vulkanische, instabile und gefährliche Territorium nördlich der Schwarzen Stachelberge. Obwohl manche Teile davon selbst nach Zehntausenden von Jahren sogar für sie zu tückisch blieben, um erkundet zu werden, wurden sie die unbestrittenen Meister ihres Imperiums.

Dann änderte sich alles. Eine neue Rasse von Kriegern tauchte auf, leise, tödliche Gestaltwandler, die aus dem Nichts zuschlugen und dann wieder verschwanden. Skrall Krieger starben in Scharen, ebenso wie die anderen Mitglieder von Tumas Klasse, bis nur noch er übriggeblieben war, um den Stamm anzuführen. Obwohl es gegen seine Natur ging, scharte Tuma letztendlich die Skrall Armee und die Fels Agori um sich und führte sie nach Süden durch die Schwarzen Stacheln in neue Territorien und in Sicherheit.

Tuma stand auf und verließ seinen Unterschlupf. Selbst mitten in der Nacht war die Stadt Roxtus geschäftig. Skrall Patrouillen waren durchgängig auf Achse, während Knochenjäger mit gefangenen Glatorianern und Vorox zum Verkaufen hinauf zu den Toren ritten. Agori Gefangene, die in der Wüste aufgegriffen worden waren, waren hart an der Arbeit, um neue Wälle zu bauen und Skrall Waffen und Rüstungen zu reparieren. Die Arbeit endete nie … das durfte man auch nie zulassen, wusste Tuma.

Er hatte viele Dinge während jenen letzten Schlachten gelernt, als die Kämpfe vom Tal des Labyrinths bis zum tiefsten Herzen der Skrall Lager wüteten. Seine Leute konnten nie zu viel Territorium besetzt halten, nie zu gut verteidigt sein, oder nie auch nur einen Moment auf ihrem Eroberungsmarsch zögern. Obwohl die Wüste in Sachen Ressourcen wenig anzubieten hatte, gewährte sie ihrem Besitzer eine Sache, die jeder Anführer wollte – Platz zum Kämpfen. Und eines Tages würden sie wieder kämpfen, dessen war sich Tuma sicher… eines Tages würden die Dinger, die die nördlichen Berge durchstreiften, ihnen hierher folgen.

Fürs Erste jedoch konnte er seine Aufmerksamkeit auf den Süden richten. Die Dörfer von Bara Magna waren verstreut, ihre Beziehungen zueinander erstreckten sich von gleichgültig bis angespannt. Es war zweifelhaft, dass sie imstande sein würden, viel Widerstand zu leisten, würden die Skrall jetzt angreifen, aber „zweifelhaft" war nicht gut genug. Tuma würde keinen Zwei-Fronten-Krieg riskieren, mit den Glatorianern und Agori vor ihm und seinen anderen Feinden hinter ihm. Wenn die Skrall bereit waren, um zuzuschlagen, musste Bara Magna bereit sein, um zu fallen.

Der Anführer einer Skrall Patrouille tauchte vor ihm auf. Tuma beäugte ihn einen Moment lang, um Notiz von dem Schaden an seinem Schwert und Schild zu nehmen. Der Krieger hatte in dieser Nacht Kampf gesehen.

„Berichte", blaffte Tuma.

„Knochenjägerangriffe haben Tajun isoliert", sagte der Skrall. „Euer Abgesandter hat sich mit den Jägern getroffen, um gegen ihre Pläne für einen Raubzug auf Vulcanus zu argumentieren."

Tuma lächelte. „Und garantiert dadurch, dass die Knochenjäger ihn durchziehen werden. Sehr gut. Und sind ihre Pläne aufgezeichnet worden?"

Der Skrall nickte und zog eine Pergamentrolle aus seiner Tasche hervor. Er überreichte sie Tuma, der sie aufrollte und ihre Inhalte überflog. Nach einem Augenblick schaute er wieder den Krieger an. „Die Knochenjäger wissen nicht, dass wir diese Kopie haben?"

„Nein, Anführer", sagte der Skrall.

„Du bist dir bewusst, dass, sollte ich herausfinden, dass du lügst … oder dich auch nur irrst … dein Kopf die Wände von Roxtus zieren wird?"

„Ja, Anführer."

„Gegen wen hast du heute Nacht gekämpft?", fragte Tuma.

„Gegen einen Glatorianer aus dem Feuerdorf und ein Rudel Vorox", berichtete der Skrall. „Wir hatten mit unseren Felsentieren nördlich des Skrall Flusses Rast eine Paus eingelegt, als wir angegriffen wurden."

„Ihr habt sie natürlich alle getötet", erwiderte Tuma.

Der Skrall antwortete nicht.

Tumas Augen verengten sich. „Warum nicht?"

„Sie sind in den Sand hinein verschwunden."

Tuma beugte sich dicht vor. „Glatorianer verschwinden nicht in Wüstendünen hinein, Krieger. Warum sehe ich nicht Rüstung und Schwert des Purpurroten bei deinem Gepäck?"

Der Skrall sagte nichts. Das musste er nicht. Tuma wusste, wem er in der Wüste begegnet war – Malum, verbannt aus dem Dorf Vulcanus, der nun befallen war vom Wüstenwahnsinn und bei den Vorox lebte. Malum war die gefährlichste Sorte von Krieger – einer, der den Tod nicht fürchtete, da er wie ein Trost erscheinen würde, verglichen mit dem Leben, das er nun lebte. Er konnte ein erbitterter Gegner sein… was bedeutete, dass er auch ein wertvoller Verbündeter sein konnte.

„Beschaff dir frische Felsentiere", befahl Tuma, „und nimm ein Dutzend Krieger. Ich will, dass Malum hierher zu mir gebracht wird, lebendig. Kehrt nicht ohne ihn zurück … ich bin sicher, dass du dich an das Schicksal der letzten Patrouille erinnerst, die vor mir versagt hat."

Der Skrall nickte. Die Patrouille, der aufgetragen worden war, das Buch von Certavus inmitten der westlichen Ruinen zu finden, war mit leeren Händen zurückgekehrt. Sie waren zum Strafdienst versetzt worden, der Fütterung der zweiköpfigen Spikit in ihren Pferchen. Wie es nun einmal die Natur der Spikit war, wurden die Fütterer am Ende unweigerlich selbst zum Futter.

„Es wird getan werden", sagte der Skrall Krieger.

Tuma nickte einmal, ein Zeichen der Entlassung. Als der Krieger ging, drehte Tuma sich um und schaute sich den nördlichen Himmel an. Obwohl alles plangemäß ablief, fühlte er sich dennoch unwohl. Einen Moment lang stellte er sich vor, die Rufe längst toter Skrall und das Geräusch der Waffen der Invasoren hören zu können, als würden die Schlachten seiner Vergangenheit erneut ausgefochten werden.

Nicht jetzt. Noch nicht, sagte er zu sich selbst. Aber eines Tages … nachdem Bara Magna gefallen ist … werden die Skrall Rache üben.

Charaktere


Story-Serials und Kurzgeschichten (v|e)

2007: In die Dunkelheit • Toa Nuva Blog • Träume der Zerstörung 

1/2008: Die Mutran-Chroniken • Bündnis der Angst • Der dunkle Spiegel 

2/2008: Bewohner der Finsternis • Waffenbrüder • Bestimmungskrieg • Takanuva's Blog 

2009: Herrschaft der Schatten • Imperium der Skrall • Das Rätsel um die Großen Wesen

2010: Mata Nui Saga • Sahmads Geschichte


Kurzgeschichten: Die Geburt eines Dunklen Jägers • Die Geburt der Rahaga • Die vielen Tode von Toa Tuyet • Das Königreich 

Offizielle Fan-Geschichten: Verweilers Bericht • Tentakel • Hoffnung • Schutz

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